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Welche Art von Feedback gibst du?

Warum Verstärkung cool und Strafe doof ist

Die Verstärkung ist schon was Cooles. Durch ein bisschen Keksi geben lernt mein Hund die unterschiedlichsten Tricks und Signale. Ok, so einfach ist es dann doch nicht aber auch nicht viel schwerer. Strafe hingegen braucht genaue Regeln damit sie richtig angewendet werden kann und einen Effekt hat. Dabei fühlt sich der Hund aber sichtlich unwohl. Um das alles besser zu verstehen, tauchen wir etwas tiefer in die Begrifflichkeiten ein. 

Verstärkung oder Strafe ist unser Feedback auf das Verhalten des Hundes. Dieses Feedback unterteilt man nun in positiv bzw. negativ. Wir können entscheiden ob wir Positive Verstärkung, Negative Verstärkung, Positive Strafe oder Negative Strafe als Feedback geben möchten.

Was bedeutet das nun?

Damit du weißt welche Art Feedback du gerade gibst und welches Gefühl dein Hund gerade fühlt dabei, hier eine kleine Hilfestellung:

„Die unmittelbaren Konsequenzen, die ein Verhalten hat, beeinflussen sein Auftauchen in der Zukunft.“

Thorndike, Law of Effect

Um es noch etwas verständlicher zu machen das Ganze mit einem Beispiel:

Positive Verstärkung = Der Hund wird mit etwas Gutem belohnt. Er freut sich.

Negative Verstärkung = Der Hund wird mit zwei Fingern am Po hinunter gedrückt fürs Sitz. Hund ist erleichtert, wenn die Finger aufhören zu drücken.

Positive Strafe = Der Hund bekommt einen Leinenruck, damit er lernt besser an der Leine zu gehen. Der Hund verspürt Schmerzen/Unbehagen. Ganz sensible Hunde können eine Angst gegenüber der Leine oder der Bezugsperson entwickeln.

Negative Strafe = Dem Hund wird das Schweineohr ohne Vorwarnung weggenommen. Er fühlt sich frustriert.

Strafe ist doof, ist doch klar – oder nicht?

Du kennst nun die jeweilige Gefühlslage deines Hundes bei den verschieden Feedbackarten. Verstehst du schon warum Strafe doof ist? Angst und Schmerz sollte doch wirklich kein Feedback sein oder wie würde es dir gehen, wenn dein Chef dir als Feedback eine Ohrfeige gibt, weil du zu spät in der Arbeit warst. Schon klar, dass wir uns nicht immer nur in der positiven Verstärkung befinden können aber nichts rechtfertigt den Einsatz von positiver Strafe.

Weitere Unterschiede

Für die Zweifler unter euch zeige ich noch weiter Unterschiede auf, wie einfach es ist, mit Verstärkung Erfolg zu haben und im Gegensatz, mit Strafe zu scheitern. Positive Verstärkung verzeiht dir schon mal den einen und anderen Fehler, es verstärkt die Bindung zwischen Mensch und Hund und erzielt langfristig das bessere Lernergebnis. Bei der positiven Strafe muss man auf gewisse Grundregeln achten, wie zB. im richtigen Moment strafen oder „Fehlverhalten“ immer strafen etc. Der Hund lernt durch positive Strafe aber kein Alternativverhalten, sondern unterdrückt das „Fehlverhalten“. Daher kommt es öfters zu Rückfällen. Bei der positiven Verstärkung lernt dein Hund das unerwünschte Verhalten durch ein Alternativverhalten zu ersetzen. Dadurch ist der Erfolg meist langfristig.

Viele Halter/innen möchten einfach und schnell eine Veränderung des unerwünschten Verhaltens haben und werden von dem vermeintlich schnellen Erfolg der Strafe geblendet. Auch im TV wird teilweise mit Schreck- und Schmerzreizen gearbeitet und die vermeintlichen Erfolge gezeigt. Niemand sieht wie lange dieser „Erfolg“ tatsächlich anhält, denn das Kamerateam ist schon längst wieder weg.

Ja klar, bei der positiven Verstärkung musst DU mit deinem Hund trainieren, dass kostet Zeit und ist nicht immer einfach. Bleibst du beim Training am Ball und belohnst im richtigen Moment, dann kann auch positive Verstärkung schnell sein. Die Garantie auf langfristigen Erfolg ist auf jeden Fall gegeben.

Du zweifelst noch?

Dieser Artikel hat dich noch nicht überzeugt, dass Verstärkung die bessere Wahl ist. Dann kontaktiere mich oder eine/n andere/n tierschutzqualifizierte/n Hundetrainer/in und lass es dir an deinem Hund zeigen wie es funktioniert.

Titelbilder von pexels – kacper szprengiel,j knappitsch, aramis cartam, andreas Schnabl;